Etappe 7: Zams nach Sautens

Kronburg Wanderei

Rekordetappe. Und was für eine. Das waren fast 30 Kilometer und 1000 Höhenmeter heute und genauso fühlt sich mein Körper auch, ich bin richtig fertig. Die Etappe ist mir schon bei der Planung der Route vor der Wanderei etwas im Magen gelegen, da ich wusste, wie anstrengend sie wird. Sagen wir so: ich habe es geschafft, bin geschafft und darf als Belohnung im bisher schönsten und gemütlichsten Hotel der Reise übernachten. Aber fangen wir von vorne an.

In Anbetracht der Länge und der Höhenmeter der Etappe bin ich ganz brav um 06:45 Uhr aufgestanden. Ich bin selbst ganz verwundert über meinen Organismus aktuell, normal bekomme ich vor acht keinen Fuß aus dem Bett, im Moment brauche ich nicht einmal einen Wecker, wache selbst so bald auf. Vielleicht wird ja bis zum Ende der Wanderei noch ein echter Frühaufsteher aus mir (hahaha). An dieser Stelle noch einmal danke an den Jägerhof Zams, der mir, obwohl das Hotel noch geschlossen ist, eine Übernachtung ermöglichte. Jedenfalls: Dort, wo nicht geöffnet ist, gibt es auch kein Frühstück. Also musste ich, nachdem der Wanderproviant zum Frühstück nicht so recht schmecken wollte, auf Nahrungssuche begeben. Wanderer. Jäger. Sammler. Ich habe nach kurzer Suche auf jeden Fall ein Müsli mit Früchten im benachbarten Supermarkt erlegt, genossen und bin um kurz nach acht in die Etappe gestartet.

Von Zams ging es nach einem kurzen Spaziergang entlang des Inns steil bergauf in Richtung Kronburg. Eine herrliche Ortschaft am Fuße der Kronburg, die Zams überragt und schon von weitem zu sehen ist, besteht sie nur aus Kirche, Kloster und Gasthof. Einige Ordensschwestern begrüßten mich freundlich und waren sehr interessiert an meinem Projekt. Vielleicht stelle ich mich eines Tages ja doch wieder gut mit der Kirche. Nach ca. 30 weiteren Gehminuten erreichte ich den spektakulärsten Ort der heutigen Etappe, die Kronburger Schlucht. Dabei spaziert man über eine Brücke, viele, viele Meter über der eigentlichen Schlucht und genießt einen herrlichen Blick hinunter auf die Felsen und den kleinen Bach, der hindurchfließt. Ein ganz besonderer Ort, an dem ich fast eine halbe Stunde verweilt bin, keine Menschenseele war unterwegs und ich hatte den Platz ganz alleine für mich, ein schönes Erlebnis.

Kronburger Schlucht Wanderei
Ausblick in die Kronburger Schlucht.

Der restliche Tag verlief unspektakulär, außer, dass ich einmal fast von einem Bagger überfahren wurde. Ein Bauarbeiter, der an den Waldwegen arbeitete, hat mich, trotz intensivem Winkens, fast übersehen. Mit einem geschickten Sprung zur linken Seite habe ich aber nochmal überlebt. Morgen also keine Headline „Tod in den Tiroler Bergen“ in Heute oder Österreich. Sorry.

Großteils durch Waldstücke erreichte ich den Bahnhof von Imst-Pitztal. Kein Railjet weit und breit, in dem ich nach Wien fahren hätte können. Also weiter. Dann kilometerlang auf geteerten Straßen zwischen den Gleisen und dem Inn, zu dem Zeitpunkt schon etwas mühsam, weil die Füße schon ziemlich am Ende waren, vor allem der Asphalt tut dabei nicht gut. Ich erreichte fast Roppen, eine schöne Stadt am Fluss. Fast? Ja, denn ich hatte die grandiose Idee kurz vor Roppen einem steilen Waldpfad zu folgen, mein Gefühl sagte, dass dieser in Richtung Sautens im Ötztal, dem Ziel meiner Etappe führen müsste.

Roppen
Der verhängnisvolle Weg vor Roppen

So war es dann natürlich nicht. Etliche Höhenmeter schlängelte sich der Weg nach oben, ich verfluchte mein Gefühl, wollte aber keinesfalls wieder umdrehen. Nach vielen Metern rauf, ging es wieder steil bergab zur Straße nach Sautens. In Summe wohl ein Umweg von zwei oder drei Kilometern, von den Höhenmetern will ich gar nicht sprechen. Den letzten Abschnitt legte ich dann auf der Asphaltstraße zurück, die sich Kehre um Kehre nach Sautens schlängelt und einfach nicht enden wollte. Ich war schon so müde. Schließlich erreichte ich den Ort und nach einem letzten giftigen Anstieg das Hotel Daniel.

Das Aktiv-Panoramahotel Daniel / sponsored

Nach der langen Etappe war das Hotel Daniel der perfekte Ort, um anzukommen. Ich wurde unglaublich nett empfangen und mir wurde vom Oberhaupt der Gastgeberfamilie Pohl selbst das Hotel und mein Zimmer gezeigt. Bereits seit 1955 gibt es dieses Haus im Ötztal und es stellt den idealen Ausgleich zwischen Aktivurlaub und Entspannung dar. Im hauseigenen Garten gibt es zahlreiche Liegen, auf denen das einzig wahrnehmbare Geräusch die Kuhglocken vom Berg sind, sowie einen großen Pool, der von mir gleich gründlich inspiziert und für sehr erfrischend und angenehm befunden wurde (vor allem nach dieser langen Wanderung!). Daneben gibt es auch noch Sauna, Dampfbad und Massagen im Haus.

Steckbrief:
Aktiv Panoramahotel Daniel

Sponsored by Hotel Daniel

Aktiv Panoramahotel Daniel

Ein Platz der Ruhe, eine Oase im Ötztal

Adresse: Haderlehnerstr. 20, 6432 Sautens

weiter zu www.hotel-daniel.com

Anja, meine Begleiterin für dieses Wochenende und ich, genossen anschließend im Restaurant ein wirklich sehr gutes Abendessen und zuvorkommenden Service (und nein, das sage ich nicht nur, weil uns die Übernachtung vom Hotel Daniel gesponsert wurde). Schon zuvor konnten wir aus zwei Suppen und vier Hauptgerichten wählen, auch für Veganer ist immer etwas dabei und es wird viel Rücksicht auf die eigenen Essgewohnheiten genommen. Eine kleine Vorspeise, Salat- und Käsebuffet und Dessert rundeten das Angebot und meinen Bauch ab. Nach dem Essen konnten wir es uns noch auf der herrlichen Panoramaterrasse mit Wein und Bier in der Hand bequem machen und den Ausblick auf das Ötztal genießen. Danke an die Familie Pohl, uns unterkommen zu lassen und für das authentische, wirklich schöne Wohlfühlhotel!

Fazit: Die Etappe war mir etwas zu lange und wurde dann doch etwas unterschätzt. Die Bestrafung folgte prompt: drei neue Blasen. Netterweise alle am linken Fuß, der mittlerweile ein wenig das Problemkind darstellt. Ansonsten war es ein wirklich traumhafter Weg von Zams bis Sautens, dem ich jedem nur empfehlen kann. Vielleicht aufgeteilt auf zwei Tage. In der nächsten Etappe geht es weiter nach Telfs, knapp 25 Kilometer aber wesentlich flacher als gestern. Immer entlang des Inns können wir vielleicht sogar unsere Füße zeitweise im Fluss baumeln lassen.

Blasencounter: 12
Kilometercounter: 169
Spenden: 845€ für die St. Anna Kinderkrebsforschung erlaufen

In diesem Artikel findet ihr meine offizielle Wanderei-Playlist.

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