Morgen geht’s los!

Jan Pöltner Wanderei

Ssssssssccchp! Jeden Abend gegen 23.30 Uhr schließt mein Nachbar seine Vorhänge. Seit fünf Jahren der gleiche Ton, manchmal liege ich selbst schon im Bett und werde geweckt, manchmal ist es die Erinnerung für mich, dass es halb 12 ist und ich bald schlafen sollte, oft genug habe ich das tägliche Ritual verpasst, weil ich noch Bier trinken, auf Urlaub oder arbeiten war. Die Vorhänge sind ganz bestimmt auch schon geöffnet oder geschlossen geblieben, schließlich war der Nachbar in den fünf Jahren (hoffentlich) auch mal auf Urlaub oder um halb 12 Bier trinken. Sssssschhp! Zeitweise liege ich im Bett und denke, was das für gewaltige Vorhänge sein müssen, dass ich das Schließen durch die Wand höre, ich stelle mir dann riesengroße und schwere Vorhänge aus rotem Samt vor.

Straßenbahn Wien
Auf mein geliebtes Wien muss ich in den nächsten zwei Monaten verzichten.

Mein Einschlafritual werde ich auf jeden Fall in den nächsten zwei Monaten nicht durchleben, außer in den Unterkünften, in denen ich nächtige gibt es Zimmernachbarn, die um halb 12 ihren schweren roten Samtvorhang zuziehen. Mal schauen. Nichtsdestotrotz öffnet sich für mich in den kommenden 60 Tagen ein neuer Vorhang. Vorhang auf! Hier kommt Jan. Und zwar von Bregenz bis Wien. Doch was erwarte ich mir eigentlich von dem neuen Vorhang?

Eine Frage, die mir oft gestellt wurde, die mehrmals von den Fragestellern aber im gleichen Atemzug selbst beantwortet wurde. Das funktioniert dann so: „Was erwartest du dir eigentlich von dem Trip?“ Dann kommt es darauf an, ob mir ein eher positiver oder negativer Typ gegenübersteht. Der positive Typ beantwortet die Frage selbst dann mit: „Maaaaa, das wollte ich auch schon immer machen! Du wirst bestimmt ganz viele tolle Leute treffen und über dich selbst lernen.“ Das eher negative Gegenüber meint auf die Frage: „Das wird aber zeitweise ordentlich wehtun… Hast du genug Blasenpflaster mit? Und was ist, wenn du dir den Fuß brichst???“

Jetzt sitze ich also am letzten Abend vor meiner Reise in meinem WG-Zimmer und frage mich, was meine Erwartungen sind. Nach monatelangen Vorbereitungen, viel, viel, viel Arbeit – nicht nur bezogen auf die Wanderei – habe ich gerade das erste Mal Zeit, mir so richtig Gedanken zu machen, was da eigentlich ab morgen auf mich zukommt, was ich mir erwarte, was ich mir wünschen würde. Ich weiß, dass ich mich selbst besser kennenlernen möchte, erfahren will, wo meine Reise in Zukunft hingeht: beruflicher und privater Natur. Ich weiß, dass ich mich sehr auf unterschiedlichste Begegnungen freue. Ich weiß, dass es mir sehr gut tut, endlich mal wieder rauszukommen. In den vergangenen Monaten wurde meine Arbeit immer mehr zum Schreibtischjob. Früher habe ich täglich neue Sachen entdeckt, über den 1000things Blog und die Social Media Auftritte vorgestellt, das klappt mit dem – Gott sei Dank – wachsenden Unternehmen und zunehmenden etwas staubigen (Stichwort: alles, was mit Zahlen zu tun hat) Aufgaben als Geschäftsführer immer weniger. Trotzdem: ich liebe meinen Job über alles. Im Zuge der Wanderei ist es mir erstmals seit längerer Zeit wieder möglich rauszukommen, Dinge zu entdecken, euch vorzustellen, das freut mich eigentlich am meisten. Der Tapetenwechsel.

Schon die Rückmeldungen der vergangenen Tage haben mich so positiv gestimmt, vielen Dank an die zahlreichen Mails und Nachrichten, das gibt enorm viel Kraft.

Wanderei Packliste
So, wie es sich für einen echten Lifestyleblogger gehört, habe ich meine Sachen aufgelegt

Übrigens habe ich heute Abend meinen Rucksack gepackt, 11,3 Kilogramm bringt der Kollege auf die Waage. Die müssen jetzt 900 Kilometer von Bregenz nach Wien getragen werden. Morgen geht es aber erst einmal nach Vorarlberg, Abfahrt um 10:30 in Wien. Die Wanderei startet endlich und ich bin voller Vorfreude!

Falls euch noch mehr interessiert: Lest hier mehr über meine genaue Route.

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